Essen ist die Sexualität des Alters

Über die Umwandlung von Trieben

Ja, diesen Spruch gibt es tatsächlich. Ich habe ihn zum ersten Mal von meinem Chefarzt an meiner ersten Arbeitsstelle gehört.

Er stimmt aber nur bedingt. Essen ist neben der Versorgung mit Nährstoffen und Energie auch Triebbefriedigung. Für die meisten Menschen eine sehr sehr schöne Triebbefriedigung.

Ebenso die Sexualität. Sie dient in den allerseltensten Fällen der Fortpflanzung, sondern eben meistens der Befriedigung des Triebes.

In beiden Fällen, dem Essen und dem Sex, passiert im Gehirn dasselbe. Es werden Dopamin und einige weitere Glückshormone ausgeschüttet.

Die Psyche kann Triebe umwandeln. Das ist für die Psyche nichts besonderes, geschieht fast jeden Tag und läuft unbemerkt, also unbewusst, ab.

Kaum einer macht sich bewusst, dass der Aggressionstrieb sehr häufig in Sport umgewandelt wird. Sport ist toll, sozial und gesellschaftlich akzeptiert und hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit. Für die Psyche ist es aber in den meisten Fällen eine Umwandlung des Aggressionstriebes.

Auch ein nicht befriedigter Sexualtrieb muss umgewandelt werden. Er kann in den Aggressionstrieb umgewandelt werden (es ist hinlänglich bekannt, dass besonders Männer bei unbefriedigtem Sexualtrieb aggressiv werden), er kann aber auch in den Ernährungstrieb umgewandelt werden.

Und dann befriedigen wir uns eben durch Essen, weil wir keine zärtlichen Berührungen, keinen Austausch von Liebkosungen oder eben Sex bekommen.

Achtsamkeit heißt, das zu wissen.

Im Videokurs „Abnehmen mit Achtsamkeit“ erfährst du sehr viel über die unbewusste Umwandlung von Trieben in der Psyche.

Dr. Christian Aheimer

2019-06-01T12:37:22+00:001. Juni 2019|Achtsamkeit, Allgemein, Ernährung|
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