Die Psychologie des Denkens

Sind die Gedanken wirklich frei?

Gerne verwechseln wir denken mit vernünftigen und logischen Denken und handeln.

Wieviel Einfluss haben wir auf unsere Gedanken?

Gerade der Mensch ist ein Meister darin, alles zu durchdenken, sich Meinungen zu bilden, Schlussfolgerungen zu ziehen und sich Dinge logisch zu erklären. Also denkt er, er habe alles im Griff.

Merkwürdigerweise steht sein Handeln nicht nur sehr häufig, sondern fast immer im Gegensatz zum sogenannten „vernünftigen Denken“.

Wie passt das zusammen?

Es ist unsere Psyche, die ein sehr großes Problem mit der Vernunft, mit dem gesunden Menschenverstand hat. Sie hat nicht nur ein sehr großes Problem damit, sie lehnt Vernunft und gesunden Menschenverstand regelrecht ab. Denn Vernunft und gesunder Menschenverstand befriedigen so gut wie nie irgendeinen Trieb der Psyche.

Damit Vernunft und Triebbefriedigung nicht andauernd kollidieren, hat die Psyche wirksame Methoden, um die Schlacht zwischen beiden für sich zu entscheiden. Methoden, die die Vernunft nicht in der Stärke und Wirksamkeit hat.

Eine Methode der Psyche ist das Schönreden. Wir konstruieren unbewusst Gedanken, die unseren Drang nach Triebbefriedigung eine Erlaubnis geben und die Vernunft schlichtweg schlecht redet. Die Gedanken klingen dann so überzeugend, dass wir sie glauben und manchmal sogar lautstark vertreten.

Aber vernünftig werden sie davon leider nicht.

Die Gedanken sind zwar frei, aber ihre „Herstellung“ in der Psyche nicht.

Vernünftig ist natürlich meistens besser, als die Triebbefriedigung, daher ist Achtsamkeit so wichtig.

Dr. Christian Aheimer

2019-08-11T09:45:19+00:0011. August 2019|Achtsamkeit, Allgemein|
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