Die Psychologie der Lippenbekenntnisse

Gegenüber dem, was ich sage, achtsam sein

 Ab morgen ist Schluss, ich esse weniger, nur noch gesunde Sachen! Die Völlerei hat ein Ende! Ich bestelle mir das neue Buch (das wievielte eigentlich?): „Diät leicht gemacht“, „Mehr Bewegung“, „Jetzt esse ich weniger“ usw.. Ich melde mich im Fitnessstudio an, oder bei der Ernährungsberatung. Es gibt keine süßen Sachen mehr, keine Kohlenhydrate mehr, kein gar nichts mehr.

Wiedererkannt?

Lippenbekenntnisse sind Vorsätze, von denen wir bei genauerem Nachdenken ganz genau wissen, dass wir sie nicht einhalten werden. Und warum sollten wir das wissen? Weil wir schon so häufig einen Vorsatz gehabt haben, den wir nicht eingehalten haben.

Der psychische Abwehrmechanismus „Verdrängung“ lässt uns vergessen, wie viele Vorsätze wir schon hatten.

Weil es im Laufe des Lebens so viele waren und auch immer die gleichen, können wir sie nun auch Lippenbekenntnisse nennen.

Uns selbst zugeben zu müssen, dass wir uns mit Lippenbekenntnissen beruhigen und denken, wir könnten in Zukunft etwas ändern, obwohl das x-mal gescheitert ist, fällt unheimlich schwer. Deswegen muss die Erkenntnis, wir nehmen uns etwas vor, was wir ohnehin nicht einhalten werden, von der Psyche verdrängt werden.

Achtsamkeit bedeutet also: ich muss die Manipulation meiner Psyche erkennen und geschickt mit entsprechenden therapeutischen Techniken entgegen steuern.

Abnehmen mit Achtsamkeit eben.

Im Videokurs „Abnehmen mit Achtsamkeit“ geht es nicht um Diäten, Ernährungsprogramme oder Bewegungsprogramme, sondern darum, zu verstehen, wie die Psyche uns beeinflusst,um IHR Ziel zu erreichen. Denn die Psyche will nicht, dass wir abnehmen.

Dr. Christian Aheimer

2019-05-18T09:18:09+00:0018. Mai 2019|Achtsamkeit, Allgemein, Ernährung|
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